Curd Gustav Andreas Gottlieb Franz Jürgens (*13. Dezember 1915 in Solln, München; †18. Juni 1982 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Bühnen- und Filmschauspieler.
Kurzbiographie[]
Curd Jürgens wurde am 13. Dezember 1915 als jüngstes von drei Kindern des begüterten Kaufmannes Kurt Jürgens und der französischstämmigen Lehrerin Marie-Albertine geboren. In großbürgerlichen Verhältnissen- und zweisprachig aufgewachsen, arbeitete Jürgens nach seinem Schulabschluss zunächst als Journalist für das 8-Uhr-Abendblatt in Berlin und nahm parallel dazu Schauspielunterricht.
Nach mehrjähriger erfolgreicher Zusammenarbeit mit der Ufa Filmproduktion, nahm er 1946 die österreichische Staatsbürgerschaft an. Im Laufe der Jahre spielte er am Metropoltheater in Dresden, am Theater am Kurfürstendamm, dem Volkstheater und dem Theater in der Josefstadt in Wien, sowie dem Bayerischen Staatsschauspiel in München. Zudem war er von 1940-53 und von 1965-68 Ensemblemitglied des renommierten Wiener Burgtheaters.
Während seiner jahrzehntelangen Karriere wirkte er in ungefähr einhundertsechzig Filmproduktionen mit und hatte 1955 mit der Hauptrolle in Des Teufels General von Helmut Käutner seinen internationalen Durchbruch. In weiterer Folge spielte er beispielsweise 1956 an der Seite der legendären französischen Schauspielerin Brigitte Bardot in Und immer lockt das Weib (Et Dieu… créa la femme) oder 1958 neben dem häufig unterschätzten Komiker Danny Kaye in Jakobowsky und der Oberst (Me and the Colonel).
Mit seiner stattlichen Statur bei einer Körpergröße von beeindruckenden 1,93 Metern [Brigitte Bardot gab ihm den Spitznamen “Der Normannische Schrank“ Anm.], seinem blondem Haar und den blauen Augen, war er häufig auf das Rollenfach des charmanten Draufgängers und Frauenhelden, sowie des kühlen Aristokraten festgelegt. Mit zunehmendem Alter wechselte er mit großem Erfolg ins Fach des Charakterdarstellers.
Curd Jürgens als Stromberg - Publicityfoto von 1977.
1977 fand Jürgens seinen Weg ins 007-Franchise als er in James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte von Lewis Gilbert den misanthropischen Größenwahnsinnigen Karl Stromberg verkörperte, der plant, zugunsten der Erschaffung einer “neuen, besseren Menschheit“ weltweiten nuklearen Genozid zu begehen.
Curd Jürgens galt als Lebemann und war zeitlebens dem Alkohol, Zigaretten, gutem Essen und schönen Frauen äußerst zugetan und pflegte einen luxuriösen Lebensstil mit Wohnsitzen in Wien, Frankreich, der Schweiz, in Bayern und auf den Bahamas.
Er hatte von 1967 an mehrere Herzoperationen, die ihn jedoch nicht von seinem überschwänglichen Lebensstil abhielten und war insgesamt fünfmal verheiratet. Sämtliche Ehen und Affären blieben jedoch kinderlos, da er, aufgrund eines schweren Autounfalls im Jahr 1933, bei dem sein Schambein zertrümmert- und seine Samenstränge irreparabel durchtrennt worden waren, zeugungsunfähig war.
Am 18. Juni 1982 verstarb Curd Jürgens im Alter von sechsundsechzig Jahren an Multiorganversagen. Er wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof zur letzten Ruhe gebettet.
