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Francisco Scaramanga (bekannt als Der Mann mit dem goldenen Colt, gelegentlich auch mit den Spitznamen Pistol oder Paco angesprochen) ist der titelgebende Hauptantagonist im James Bond-Roman Der Mann mit dem goldenen Colt (The Man with the Golden Gun) von Ian Fleming (*1908, †1964) aus dem Jahr 1965.
Das Buch wurde ein Jahr nach Flemings Ableben posthum veröffentlicht und ist der letzte vollendete Roman des James-Bond-Schöpfers.

Seinem Spitznamen entsprechend, führt Scaramanga stets einen großkalibrigen vergoldeten 45er Colt mit sich, den er gut sichtbar vorne im Hosenbund stecken hat. Es gibt im Laufe der Handlung Vermutungen und Anspielungen, dass er dies tut, um einen Minderwertigkeitskomplex bezüglich seiner Genitalien zu kompensieren.

Charakterbiographie[]

Werdegang[]

Der knallharte freiberufliche Auftragsmörder wurde 1929 in eine katalanische Zirkusfamilie hineingeboren und zeigte als Kunstschütze schon in sehr jungen Jahren sein Talent im Umgang mit Schusswaffen. In seinen Jugendtagen gehörte sein ganzes Herz dem Zirkuselefanten Max, auf dessen Rücken er oft, in indischer Tracht, durch die Manege ritt.
Während einer schicksalshaften Aufführung in Triest, wurde der große Elefantenbulle rasend, ausgelöst von den Schmerzen einer unbemerkt gebliebenen Ohrenentzündung, und trampelte sich seinen Weg mitten durchs Publikum hinaus auf die Straßen der Stadt.

Die herbeigeeilte Polizei eröffnete sofort das Feuer auf den tobenden Elefanten und tötete ihn vor den Augen des hinzugekommenen, noch immer mit seinen Bühnenrevolvern bewaffneten, Scaramanga. In seinem Gram schoss er dem Polizisten, der den Gnadenschuss ausgeführt hatte, mitten ins Herz. Danach floh er durch die aufgeschreckte Masse an Gaffern und schaffte es, sich bis nach Neapel durchzuschlagen.

Ein Colt zum mieten[]

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Ein vergoldeter 45er Colt gemäß der Romanbeschreibung.

Bald darauf emigrierte er im Alter von sechzehn illegal in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo er sich als Kleinkrimineller über Wasser hielt und als Schläger für diverse Gangs operierte. In Nevada, im Dienst des Spangled Mob, des Verbrechersyndikats der Brüder Jack & Seraffimo Spang, wurde er vollends zum vielbeschäftigten Auftragskiller aufgebaut.
Nach seinem legendären Duell mit seinem Konkurrenten Ramon Rodriguez vom Detroit Purple Syndikat, dem er zwei Kugeln ins Herz gejagt hatte, ehe dieser auch nur einen einzigen Schuss abfeuern konnte, war er gezwungen, die USA zu verlassen um der Rache des Syndikats zu entgehen. Die Spang-Brüder zahlten ihm, in Anerkennung seiner Verdienste für den Spangled Mob, eine Abfindung von einhunderttausend Dollar.

In der Karibik baute er seinen Ruf als Meisterschütze weiter aus, vor allem im Dienst des kubanischen Revolutionärs Batista, und bewies nebenher beeindruckendes Geschick mit dem Handel von Immobilien. Die Zeichen der Zeit richtig deutend, begann er als Doppelagent für die Castro-Fraktion zu arbeiten und sicherte sich nach erfolgter Revolution eine einflussreiche Position als Vollstrecker für die D.S.S.

Als nunmehr freiberuflicher Attentäter unter kubanischer Protektion war er verantwortlich für die Ermordung des britischen Geheimagenten 276 in Britisch Guyana, sowie von Agent 398 in Trinidad, Agent 943 auf Jamaika und der Agenten 768 und 742 in Havanna. Außerdem eliminierte er mehrere CIA-Agenten auf Martinique, in Haiti und Panama.

Bond, James Bond[]

In einem Bordell in Kingston, Jamaika, lernt Scaramanga den MI6-Agenten James Bond kennen, der den Auftrag hat, ihn wegen der ermordeten Agenten auszuschalten. Dort gelingt es dem getarnten Doppelnull-Agenten, ihn derart zu beeindrucken, dass er ihn als Leibwächter engagiert. Scaramanga ist an einem ambitionierten Bauprojekt beteiligt, durch das im jamaikanischen Hinterland ein luxuriöses Hotelresort mit einer eigenen Bahnverbindung bis zur Hauptstadt Kingston entstehen soll.

Ebendort organisiert der Mann mit dem goldenen Colt eine Konferenz mit den anderen Teilhabern, einem Syndikat aus amerikanischen Gangstern und Vertretern des sowjetischen KGBs. Die Themen dieser Verbrecherkonferenz umfassen Drogenlieferungen nach Amerika, das über die Grenze schmuggeln mexikanischer Prostituierter und der Aufbau und die Leitung einer Casinoreihe auf Jamaika, um weitere Spannungen zwischen den wohlhabenden Touristen und der stetig ärmer werdenden Bevölkerung zu erzeugen. Der Masterplan jedoch, der sich hinter dem vordergründigen Luxushotel-Projekt verbirgt, ist, den westlichen Einfluss auf die karibische Zuckerindustrie zu sabotieren und somit die Preise für Zuckerrohr aus dem kommunistischen Kuba exorbitant ansteigen zu lassen.
Eigentlich hat Scaramanga vorgehabt, Bond nach dem Ende der Konferenz töten, doch nachdem dessen Identität von einem der KGB-Agenten aufgedeckt wird, will er ihn stattdessen “publikumswirksam“ während einer Sightseeing-Tour mit seinen Geschäftspartnern hinrichten. 007 jedoch kann zusammen mit dem ebenfalls Undercover anwesenden CIA-Agenten Felix Leiter das Blatt wenden. Während einer gewaltigen Schießerei werden die meisten Syndikatsmitglieder getötet.

Verwundet kann Scaramanga zunächst in den Sumpf entkommen, verfolgt vom ebenfalls angeschossenen Bond. In der drückenden Schwüle des Morasts, liefern sich beide zunächst ein psychologisches Wortgefecht, ehe es den Anschein hat, dass der Killer das Bewusstsein verloren hat.
Als Bond sich ihm nähert, jedoch zögert, einen wehrlosen Gegner umzubringen, schießt dieser unvermittelt mit einem in seiner Hand versteckten goldenen Deringer auf ihn. Von der mit Schlangengift präparierten Patrone schwer getroffen, feuert 007 seine verbliebenen Kugeln auf Scaramanga ab und tötet ihn schlussendlich doch.

Erscheinungsbild[]

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Scaramanga-Illustration von George Almond.

Francisco Scaramanga ist ein herb-attraktiver, beeindruckende 1,96 Meter großer Mann in seinen Dreißigern. Er ist schlank und von athletischer Statur, hat volles schwarzes Haar, ist tief gebräunt und trägt ein schmales “Latino-Lover“-Oberlippenbärtchen, sowie breite Kotletten.

Zwar kleidet er sich ausschließlich in teure, maßgefertigte Anzüge, kann aber dennoch nicht über seine einfache Herkunft hinwegtäuschen und wirkt in seinem forschen, zur Angeberei neigenden Gehabe nicht übermäßig kultiviert.
Er spielt häufig in der Öffentlichkeit mit seinem vergoldeten 45er Colt herum oder hat diesen auffällig vorne im Hosenbund untergebracht. Die Art wie er mit seiner Waffe umgeht, impliziert stark, dass er versucht, einen Minderwertigkeitskomplex zu kompensieren, möglicherweise wegen eines eher klein geratenen Geschlechtsteils.

Von Geburt an hat Scaramanga eine dritte Brustwarze [dies ist eines der wenigen Fragmente, die von der Romanvorlage in die Filmadaption übernommen wurden Anm.].

Filmadaption[]

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Christopher Lee als Scaramanga.

In der Filmadaption von Der Mann mit dem goldenen Colt aus dem Jahr 1974, spielte der britische Charakterdarsteller Christopher Lee die Rolle des Francisco Scaramanga als kultivierten und durchaus stilsicheren Gentleman, der nichtsdestotrotz ein eiskalter, bisweilen sadistischer Profikiller ist.

Für den Film wurde eigens ein extravaganter goldener Colt konstruiert, der sich in mehrere unauffällige Utensilien wie einen Schreibstift, ein Feuerzeug und ein Zigarettenetui zerlegen lässt.

[Siehe auch Hauptartikel Francisco Scaramanga (Film)]

Sonstiges[]

  • Der Mann mit dem goldenen Colt ist der dreizehnte James Bond-Roman und gleichzeitig der letzte, der vom 1964 verstorbenen Ian Fleming geschrieben wurde. Das Buch wurde 1965 posthum veröffentlicht.
  • Bereits lange vor dem Roman hatte Ian Fleming den Spitznamen “The Man with the Golden Pen“ (“Der Mann mit dem goldenen Stift“), was ihm möglicherweise als Inspiration für den Titel diente.
  • Der Name des Titelschurken geht zurück auf einen Mann namens Pandia Scaramanga, den Fleming auf der griechischen Insel Hydra kennenlernte. Er bat ihn um Erlaubnis, seinen Familiennamen für den Hauptschurken in seinem nächsten Roman benutzen zu dürfen, was dieser gerne bejahte.
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