Sir Hugo Drax ist der Hauptatagonist im dritten 007-Roman Moonraker von Ian Fleming aus dem Jahr 1955.
Er diente als lose Inspiration für den von Michael Lonsdale dargestellten gleichnamigen Hauptantagonisten des 11. "offiziellen" James Bond-Films Moonraker - Streng geheim von Lewis Gilbert aus dem Jahr 1979, welcher inhaltlich sehr stark von Flemings literarischer Vorlage abweicht.
Charakterbiographie[]
Vorgeschichte[]
Hugo Drax wurde in Deutschland unter dem Namen Hugo von der Drache als Sohn eines Grafen und einer Engländerin geboren, wurde bis zu seinem zwölften Lebensjahr in England aufgezogen und zog dann mit seinen Eltern nach Berlin und weiter nach Leipzig.
Nach seinem Abschluss arbeitete er im Unternehmen seiner Familie und erwarb umfassende Kenntnisse über die Stahl- und Flugzeugindustrie. Im Alter von Zwanzig schloss er sich der NSDAP an und ging zur Wehrmacht, wo er sich besonders in den Blitzkrieg-Offensiven bei Belgien und Frankreich hervortat. In dieser Zeit wurde er vom Obersturmbannführer Otto Skorzeny zu einem Mitglied der Werwolf-Partisanen ausgebildet.
Nach der Ardennenoffensive blieb er mit seinem Werwolf-Trupp hinter den alliierten Linien und sabotierte deren Unternehmungen wo immer es ihm möglich war. Während seine Gruppe plante, einen Bauernhof, der den Alliierten als Feldhauptquartier diente, mit einem Sprengstofflaster in die Luft zu jagen, gelang es von der Drache, der auf einer Sondermission war, einen britischen Kurier zu töten und dessen Einsatzbefehle an sich zu bringen.
Verkleidet als britischer Soldat wurde er fälschlicherweise von einem deutschen Kampfflieger angegriffen und verwundet. Als er von einer alliierten Patrouille gefunden wurde, hielt man ihn für einen Kameraden und brachte ihn ausgerechnet in eben den Bauernhof. Bei der Explosion des Sprenglasters wurde von der Drache schwer entstellt und kam beinahe um.
Als er von den Engländern gerettet- und gesund gepflegt wurde, behauptete er, ein “vermisster Soldat“ zu sein, der sich an nicht erinnert, außer an seinen Namen – Hugo Drax.
Nach seiner Entlassung aus dem Militärkrankenhaus, ermordete er einen jüdischen Geschäftsmann in London, stahl ihm fünfzehntausend Pfund und setzte sich nach Tanger ab, wo er mit dem erbeuteten Geld den Grundstein für “Drax Metals Ltd.“ legte.
Projekt Moonraker[]

Sir Hugo Drax im Blades-Club - Illustration von George Almond.
Nach dem Krieg baut er sein Unternehmen in Tanger aus und kommt, nachdem er sich das Monopol auf Columbium sichern konnte, das für Nuklear- und Raumfahrttechnologie unerlässlich ist, zu immensem Wohlstand.
Zurück in Großbritannien, verkehrt er als Multimillionär in den gehobenen Kreisen der Gesellschaft und wird Mitglied im exklusiven Blades-Club. Hinter der Fassade des angesehenen Geschäftsmannes aber brodelt ein unbändiger Hass auf England, dem er die Hauptschuld an der deutschen Niederlage im Krieg zuspricht und so fasst er den folgenschweren Plan, London dem Erdboden gleichzumachen.
Über die Verbindungen anderer untergetauchter Nazis, wie seinem alten Kameraden William Krebs, nimmt er Kontakt zum sowjetischen Geheimdienst SMERSH auf und geht mit diesem ein Bündnis ein. Zeitgleich erklärt er in einem Schreiben an Ihre Majestät, die Königin von England, er beabsichtige als Patriot, seine gesamten Columbium-Anteile an die britische Regierung abzutreten und zudem, unter Aufwendung von Eigenmitteln in Höhe von ganzen zehn Millionen Pfund, die “Moonraker“-Rakete zu bauen – eine nukleare Abschreckungswaffe von ungekannter Reichweite und Zerstörungskraft, um Großbritannien ein für alle Mal vor seinen Feinden im Kalten Krieg zu schützen.
Für diese überaus großzügige Selbstlosigkeit wird er mit allen Rechten und Privilegien in den Ritterstand erhoben.
Explosives Finale[]
Unter dem Vorwand, in der Nordsee einen Testlauf mit der Superrakete durchführen zu wollen, erhält er vollen Zugriff auf die Moonraker. Von einem sowjetischen U-Boot aus programmiert Drax London als wirkliches Ziel ein und bestückt die Rakete mit einem, von der Sowjetunion zur Verfügung gestellten, scharfen Atomsprengkopf.
Nebenher versucht Drax zudem immensen finanziellen Profit aus seinem geplanten Terroranschlag heraus zu holen, indem er sein Insiderwissen um die bevorstehende Zerstörung für riskante Börsenspekulationen nutzt.
MI6-Agent James Bond gelingt es aber, zusammen mit Spezial-Agentin Gala Brand, die Zielkoordinaten Moonrakers zu sabotieren, sodass die Rakete zu ihrer Abschussstelle in die Nordsee zurückfliegt und das sowjetische U-Boot zerstört.
Drax, der sich an Bord, in vermeintlich sicherer Entfernung, befand, kommt bei der nuklearen Explosion ums Leben.
Erscheinungsbild & Persönlichkeit[]
Hugo Drax, alias Hugo von der Drache ist ein durchschnittlich großer, grobschlächtiger Mann mit rotem Haar, einem dichten Schnurrbart und vorstehenden Schneidezähnen. Seine rechte Gesichtshälfte ist von Brandnarben entstellt, die er sich während eines deutschen Angriffs im Zweiten Weltkrieges zugezogen hat.
Er ist in seinem Inneren Nationalsozialist aus tiefster Überzeugung und wird von dem brennenden Wunsch nach Rache getrieben, dafür, dass die Alliierten Mächte das “Groß-Deutsche Reich“ zerschlagen haben.
James Bond erlebt- und beschreibt ihn als “andere herumschubsenden, groben, großspurigen, vulgären Kerl“. Zudem hat Drax ein recht aufbrausendes Temperament und kaut zwanghaft an seinen Fingernägeln.
Nachweise
Dieser Artikel wurde zuletzt am 08. Februar 2025 um 02:37 Uhr geändert. |