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Jan Werich (*06. Februar 1905 in Prag; †31. Oktober 1980 ebenda) war ein tschechischer Bühnen- und Filmschauspieler, Dramatiker und Schriftsteller.

Kurzbiographie[]

Jan Werich wurde am 06. Februar 1905 in Prag in Tschechien, seinerzeit noch Königreich Böhmen, geboren. Zunächst studierte er Jura an der renommierten Karls-Universität, der ältesten Universität Mitteleuropas. Er brach sein Studium jedoch ab und begründete zusammen mit seinem Freund Jiří Voskovec (*1905, †1981) das Osvobozené divadlo (dt. Das befreite Theater), angelehnt an den russischen Begriff für “entfesseltes Theater“.

In ihren avantgardistischen Inszenierungen warnten sie auf satirische und scharfzüngige Weise vor den Gefahren des Faschismus, übten Sozialkritik und vertraten Linke Ansichten bzw. zum Teil regelrecht Sozialistisches Gedankengut.
1934 prangerten Werich und Voskovec in ihrem Stück Der Henker und der Narr (Kat a blázen) offen die Geschehnisse in Deutschland unter Hitler an, was dazu führte, dass sie auf die Schwarze Liste der Nationalsozialisten gesetzt wurden.
Nach dem Einmarsch der Deutschen, 1938, ging Werich ins Exil nach New York in die Vereinigten Staaten.

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Jan Werich als Blofeld - Publicityfoto von 1967.

1967 wurde er von Harry Saltzman für den James-Bond-Film Man lebt nur zweimal von Lewis Gilbert als Hauptgegenspieler Ernst Stavro Blofeld besetzt. Nach nur wenigen Drehtagen kamen die anderen Produzenten jedoch zu dem Schluss, dass Werich “zu freundlich“ und “nicht bedrohlich genug“ wirkte, um das Oberhaupt der internationalen Verbrecherorganisation SPECTRE glaubwürdig darzustellen.
Mit der offiziellen Erklärung, Werich wäre “aus gesundheitlichen Gründen“ verhindert, wurde er gegen den britischen Charakterdarsteller Donald Pleasence ersetzt.

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Filmszene aus Man lebt nur zweimal, 1967 - Jan Werichs Haarschopf ragt erkennbar über die Sessellehne hinaus.

Nichtsdestotrotz ist Werichs Darstellung fragmentarisch in Form einiger Publicityfotos und ein bis zwei kurzen Szenenausschnitten erhalten geblieben. In diesen ist zwar sein Gesicht nicht enthüllt worden, dennoch ist Jan Werichs grauer Haarschopf deutlich über die Rückenlehne von Blofelds Stuhl hinweg erkennbar während er die weiße Perserkatze streichelt. Lediglich sein gesprochener Text wurde nachträglich von Pleasence synchronisiert.

In seiner tschechischen Heimat war Werich ausgesprochen populär und mehrfacher Staatspreisträger. Von 1928 bis zu seinem Tod war er verheiratet und Vater zweier Kinder.

Am 31. Oktober 1980 erlag Jan Werich seinem Kehlkopfkrebsleiden.

Anmerkungen[]

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Publicityfoto von Jan Werich als Ernst Stavro Blofeld für Man lebt nur zweimal, 1967

Die Produzenten meinten Jan Werichs Erscheinungsbild sei zu wenig bedrohlich und nicht böse genug. Ironischerweise befanden einige Kritiker den an seiner Statt besetzten Donald Pleasence in seiner Darstellung als “nicht böse genug“.

Zudem erinnert Max von Sydows Blofeld-Inkarnation in Sag niemals nie von 1983 mit seinem ergrauten Bürstenhaarschnitt und dem Henriquatre-Bart auf verblüffende Weise an Werichs Blofeld auf den erhalten gebliebenen Publicitybildern.