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Jonathan Pryce (* 01. Juni 1947 als John Price in Carmel, Flintshire) ist ein walisischer Bühnen- und Filmschauspieler und Sänger.

Kurzbiographie[]

Pryce wurde am 01. Juni 1947 als jüngstes von drei Kindern von Margaret-Ellen [Mädchenname Williams Anm.] und dem Lebensmittelhändler Isaac Price in Carmel geboren. Obwohl er ursprünglich eine Laufbahn als Lehrer anstrebte, nahm er während seines Studiums am Edge Hill College [seit 2008 Edge Hill University Anm.] an einer Aufführung der College-Theatergruppe teil.
Einer seiner Tutoren war derart beeindruckt von seiner Leistung, dass er ihm empfahl, Schauspieler zu werden und ihm eine schriftliche Empfehlung für die renommierte Royal Academy of Dramatic Art in London ausstellte. Tatsächlich erhielt Pryce ein Stipendium und machte 1971 seinen Abschluss als Teil einer neuen Generation, heute namhafter, Schauspieler und Charakterdarsteller wie beispielsweise Alan Rickman (1946; †2016), Fiona Shaw (1959) und Kenneth Branagh (*1960).

Während der 1970er Jahre spielte er, abgesehen von zwei Fernsehfilmen, hauptsächlich Theater, unter anderen als Mitglied der Royal Shakespeare Company. Sein Werk aus dieser Dekade umfasst Auftritte in Shakespeares Komödie Der Widerspenstigen Zähmung (The Taming of the Shrew) und dem Historiendrama Antonius und Cleopatra (Antony and Cleopatra). 1975 übernahm er die extra für ihn geschriebene Hauptrolle in der Weltpremiere des sozialkritischen Bühnenstückes Comedians von Trevor Griffiths (*1935) und wurde für seine Leistung mit dem Tony Award als bester Darsteller ausgezeichnet.
Im Jahr darauf hatte er sein Kinofilmdebut in einer kleineren Nebenrolle in Reise der Verdammten (Voyage of the Damned) an der Seite von Faye Dunaway (*1941) und dem späteren “inoffiziellen“ Blofeld-Darsteller Max von Sydow (*1929).

Seinen internationalen Durchbruch als Filmschauspieler hatte er 1985 als Hauptdarsteller im surreal-dystopischen Science-Fiction-Film Brazil von Terry Gilliam (*1940) und spielte noch im selben Jahr neben Bond-Darsteller Timothy Dalton (*1946) einen Grabräuber im, auf dem realen Burke & Hare Kriminalfall beruhenden, Historien-Thriller The Doctor and the Devils von Freddie Francis (*1917; †2007).
1988 arbeitete er im prominent besetzten und aufwendig inszenierten, in finanzieller Hinsicht jedoch erfolglosen Fantasy-Abenteuer-Film Die Abenteuer des Baron Münchhausen (The Adventures of Baron Munchhausen) erneut mit Regisseur Gilliam zusammen.

Trotz zunehmender Filmangebote blieb er weiterhin der Bühne treu und erweiterte sein Repertoire Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre auch um Gesangsrollen wie den zwielichtigen Tran Van Dinh, den er in der Welturaufführung des Musicals Miss Saigon in London, sowie später am New Yorker Broadway spielte und für den er seinen zweiten Tony Award erhielt. Zudem trat Pryce 1992 im Musical Nine auf und 1994 in Oliver!, basierend auf Charles Dickens Oliver Twist.
Im Jahr darauf kehrte er in der Biographie-Verfilmung Carrington auf die Leinwand zurück und erhielt für seine Darstellung des homosexuellen Schriftstellers Lytton Strachey (*1880; †1932) den Sonderpreis für den besten Darsteller bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes. Neben Musik-Ikone Madonna (*1958) und Antonio Banderas (*1960) trat er als argentinischer Präsident Juan Perón (*1895; †1974) in der Filmfassung von Andrew Lloyd Webbers Evita erstmals in einer Musical-Verfilmung vor die Kamera.

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Jonathan Pryce als Carver - Publicityfoto von 1997.

1997 tauchte Jonathan Pryce ins 007-Franchise ein und verkörperte an der Seite von Pierce Brosnan (*1953) und Teri Hatcher (*1964) in Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies) von Roger Spottiswoode den größenwahnsinnigen Medien-Mogul Elliot Carver, der für Exklusivberichterstattungs-Rechte bereit ist, einen Krieg zwischen Großbritannien und der Volksrepublik China anzuzetteln.

Durch den Popularitätsschub, den ihm sein Status als “Bond-Gegenspieler“ beschert hatte, schlüpfte er bis Ende der 1990er Jahre vermehrt in Schurkenrollen wie den irischen Terroristen Seamus O’Rourke im Action-Thriller Ronin von 1998, wo er gemeinsam mit den ehemaligen 007-Antagonisten Sean Bean (*1959) und Michael Lonsdale (*1931) auftrat, oder den korrupten Kardinal Houseman im Mystery-Thriller Stigmata von 1999.

Nach der Jahrtausendwende trat er zwischen 2003 und 2007 in den ersten drei Teilen der weltweit populären Piraten-Abenteuer-Reihe Fluch der Karibik (Pirates of the Caribbean) auf, ehe er abermals zur Bühne zurückkehrte und sich auch vermehrt dem Fernsehen zuwandte, wo er in der sechsteiligen BBC-Historien-Miniserie Wölfe (Wolf Hall) aus dem Jahr 2015 den englischen Kirchenfürsten und Staatsmann Kardinal Thomas Wolsey (*~1473; †1530) verkörperte, wofür er mit einer Nominierung für den Critic’s Choice Television Award als bester Nebendarsteller bedacht wurde. Ebenfalls 2015 wurde er als “Hoher Spatz“ (“High Sparrow“) Teil des Ensembles der Kult-Serie Game of Thrones.

Für seine Darstellung des amtierenden Papstes Franziskus, an der Seite von Anthony Hopkins (*1937) in der Rolle seines Amtsvorgängers Benedikt XVI., im Spielfilm Die zwei Päpste (The Two Popes) aus dem Jahr 2019, wurde Pryce für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert.

2015 heiratete Jonathan Pryce die Schauspielerin Kate Fahy, mit der er bereits seit 1972 liiert war.

Gemeinsam haben sie drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter.

Siehe auch Hauptartikel:[]

Nachweise


Dieser Artikel wurde zuletzt am 08. April 2024 um 04:03 Uhr geändert.
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