Michael Alan Gothard (* 24. Juni 1939 in London; † 02. Dezember 1992 in Hampstead, London) war ein britischer Schauspieler.
Kurzbiographie[]
Nachdem er sich in jungen Jahren an einer Reihe verschiedener Berufe versucht hatte, darunter kurzzeitig auch als Model, entschloss er sich zu einer Karriere als Schauspieler. Er besuchte den Abendkursus des Actor’s Workshop und trat in den frühen 1960er Jahren auf verschiedenen Kleinbühnen und in Kellerlokalen auf der Off-St. Martin’s Lane auf.
Seine erste Fernsehrolle spielte er 1965 in einer Episode der Mystery-Anthologie-Serie Out of the Unknown und zwei Jahre später hatte er sein Leinwand-Debut in der Hauptrolle im Filmdrama Herostratus von Don Levy aus dem Jahr 1967.
1970 spielte er an der Seite der Horrorfilm-Legenden Vincent Price (*1911; †1993), Peter Cushing (*1913; †1994) und Christopher Lee (*1922; †2015) die Rolle des Mörders Keith in Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse (Scream and Scream Again) von Gordon Hessler.
Die aufsehenerregende Flucht seines Charakters vor der Polizei, brachte Gothard einige Aufmerksamkeit und führte zu weiteren Schurken-Rollen in prominenteren Projekten wie dem seinerzeit vieldiskutierten Drama Die Teufel (The Devils) von 1971.
In dem Historienfilm, in dem insbesondere Themen wie sexuelle Unterdrückung und Machtmissbrauch behandelt werden, spielte Gothard einen fanatischen Hexenjäger, der weder vor Folter noch vor Vergewaltigung halt macht.
Internationale Bekanntheit erlangte er, als er 1981 mit der Rolle des schweigsamen belgischen Attentäters Emile Leopold Locque in In tödlicher Mission (For Your Eyes Only) von John Glen, an der Seite von Roger Moore (*1927; †2017) als James Bond und Julian Glover (*1935) als Hauptgegenspieler Aristoteles Kristatos, Teil des 007-Filmkosmos wurde.
1988 portraitierte er George Lusk (*~1839; †1919), den Vorsitzenden der Bürgerwehr von Whitechapel im prominent besetzten britischen Fernsehzweiteiler Jack the Ripper – Das Ungeheuer von London (Jack the Ripper) als brutalen Marxisten, der die legendären Prostituierten-Morde für seine persönlichen politischen Ambitionen instrumentalisiert.
In Bond-Regisseur Glens Historienfilm Christopher Columbus – Der Entdecker (Christopher Columbus: The Discovery) von 1992 trat Gothard in einer kleineren Nebenrolle als Spion des Großinquisitors an der Seite von Hollywood-Legende Marlon Brando (*1924; †2004) und Benicio del Toro (*1967) auf.
Seine letzte Rolle spielte er im selben Jahr als Bootsmann im Fernsehfilm Dr. Frankenstein von David Wickes.
Michael Gothard litt den größten Teil seines Lebens unter Depressionen.
Am 02. Dezember 1992 beging er im Alter von dreiundfünfzig Jahren Selbstmord durch Erhängen.
Wissenswertes[]
- Die Idee, die Figur des Locque mit der unverkennbaren achteckigen Brille auszustatten, stammte von Michael Gothard selbst, der seinem Charakter eine bedrohliche, zugleich aber auch intellektuelle Ausstrahlung verleihen wollte.
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Nachweise
| Dieser Artikel wurde zuletzt am 22. Oktober 2025 um 11:50 Uhr geändert. |
