Robbie Coltrane (* 30. März 1950 als Anthony Robert McMillan in Rutherglen, Lanarkshire; † 14. Oktober 2022 in Larbert, Stirlingshire) war ein schottischer Komiker, Schauspieler und Charakterdarsteller.
1995 und 1999 verkörperte er in GoldenEye von Martin Campbells und in Die Welt ist nicht genug (The World Is Not Enough) von Michael Apted die wiederkehrende Rolle des russischen Mafiosos und ehemaligen KGB-Agenten Valentin Dmitrovich Zukovsky.
Kurzbiographie[]
Coltrane wurde am 30. März 1950 als Sohn der Lehrerin und Pianistin Jean Ross und des Arztes und Polizeipathologen Ian Baxter McMillan als mittleres von drei Kindern in Rutherglen geboren.
Nach einem Studium an der Glasgow School of Art begann er seine Schauspiel-Karriere bereits in seinen frühen Zwanzigern und nahm hierfür den Künstlernamen Coltrane an; in Anlehnung an den von ihm sehr bewunderten Jazz-Saxophonisten John Coltrane (*1926; †1967).
Zunächst trat er in mehreren Fernseh-Comedy-Sketch-Shows auf, ehe er beim Film Fuß fassen konnte. Einen seiner ersten Leinwandauftritte absolvierte er 1980 im Science-Fiction-Spektakel Flash Gordon, zusammen mit Timothy Dalton und den späteren Blofeld-Darstellern Max von Sydow und John Hollis. Im selben Jahr war er, als grimmiger, jedoch im Inneren gutherziger Räuber, Teil des Ensembles im aufwendig inszenierten Fantasy-Abenteuerfilm Krull.
1987 verkörperte er neben Rowan Atkinson in einer Episode der dritten Staffel von Blackadder den britischen Dichter und Romancier Samuel Johnson (*1709; †1784) und 1989 schlüpfte er in einer Filmadaption von Shakespeares Heinrich V. (Henry V.) in die Rolle des Falstaff. In der Komödie Ein Papst zum Küssen (The Pope Must Die(t)) aus dem Jahr 1991 bewies er als gutmütiger Provinzpfarrer, der “irrtümlich“ zum Papst gewählt wird, erneut sein komisches Talent.
Robbie Coltrane als Zukovsky - Publicityfoto von 1999.
Zwischen 1993 und 1996 verkörperte er in der Kriminalserie Für alle Fälle Fitz (Cracker) den Kriminalpsychologen Dr. Eddie “Fitz“ Fitzgerald. Für seine intensive Darstellung wurde er insgesamt dreimal mit dem British Academy Television Award ausgezeichnet.
Sein internationaler Durchbruch 1995 war zugleich sein Einstand im James Bond-Filmuniversum, wo er an der Seite von Pierce Brosnan in GoldenEye von Martin Campbell erstmals die Rolle des russischen Mafiosos und ehemaligen KGB-Agenten Valentin Zukovsky spielte.
1999 nahm er die Rolle des dubiosen Geschäftsmannes in Die Welt ist nicht genug (The World Is Not Enough) von Michael Apted erneut auf, wurde dabei aber von der, von Sophie Marceau dargestellten, Hauptantagonistin Elektra King erschossen.
Nach seinem Ausscheiden aus dem 007-Kosmos erlangte er als gutmütiger Halbriese Rubeus Hagrid, den er zwischen 2001 und 2011 in sämtlichen Filmadaptionen der Harry Potter-Jugendroman-Reihe von Joanne K. Rowling verkörperte, endgültig weltweite Berühmtheit.
Aufgrund seiner Arthrose-Erkrankung war es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger um Robbie Coltrane geworden. Seinen bisher letzten Kino-Auftritt hatte er 2014 in der Biographie-Verfilmung Effie Gray.
Nichtsdestotrotz war er bis zuletzt beruflich aktiv, hatte zwischenzeitlich sein stattliches Körpergewicht etwas reduziert und moderierte ab 2016 seine eigene Dokumentar-Sendung Robbie Coltrane Critical Evidence, in der er einige der aufsehenerregendsten Mordfälle der jüngeren britischen Kriminalgeschichte präsentiert hatte.
Am 14. Oktober 2022 verstarb Robbie Coltrane im Alter von zweiundsiebzig Jahren an multiplem Organversagen in der schottischen Ortschaft Larbert.
